Solange ich gebraucht werde und ich das noch kann, werde ich für La Linea da sein.

Ans Aufhören verschwendet der Meister für Kraftfahrzeugtechnik und einstige Werkstattleiter dennoch keinen Gedanken. „Der Ruhestand im klassischen Sinne ist doch keine Option. Dafür macht mir das Arbeiten einfach zu viel Spaß. Solange ich gebraucht werde und ich das noch kann, werde ich für La Linea da sein“, sagt der 1942 im Landkreis Waldenburg (Schlesien) geborene und heute in Leverkusen-Schlebusch wohnhafte Vorzeige-Rentner im Unruhestand.

Das Renteneintrittsalter erreichte Lindlar bereits vor 15 Jahren. „Die Pause von meiner Arbeit war aber nur von kurzer Dauer. Dann kam der Anruf von Herrn Steingass senior. Er meinte, dass Not am Mann sei und fragte, ob ich aushelfen könne. Aus der anfänglichen Urlaubsvertretung sind dann regelmäßige Einsätze geworden. So bin ich jeden Samstag wieder dabei und freue mich, dass meine Arbeit weiterhin gefragt und geschätzt wird“, sagt der 80-Jährige. Es sei wunderbar, mit langjährigen Kunden wieder ins Gespräch zu kommen und Dinge zu tun, die man ein Leben lang mit Hingabe gemacht habe. Wenn man so lange für ein Unternehmen wie La Linea arbeitet, entstehen Verbindungen, die oftmals weit über das Geschäftliche hinausgehen. „Das ist beinahe wie Familie“, meint Lindlar.

Seinen 80. Geburtstag beging Lindlar, verheiratet und stolzer Vater zweier Töchter, im engsten Familienkreis und ließ es ruhig angehen, was eigentlich gegen seine Natur ist. Wenn er in Bewegung komme, habe er seine besten Momente, verrät Lindner, während er sich die Holzstufen im Autohaus mit jugendlicher Leichtigkeit hinaufschwingt. Drei Mal in der Woche steigt er aufs Fahrrad und strampelt dabei 180 Kilometer ab. Die Touren führen zumeist ins Bergische Land. „Nach jeder einzelnen Runde fühle ich mich wie neugeboren. Das ist eine wahre Wohltat. Da tanke ich pure Energie und bleibe schön auf Betriebstemperatur“, sagt Lindlar und lächelt. Noch bis zum Alter von 45 Jahren habe er aktiv an Amateurrennen teilgenommen.

„Zu meinen beruflichen Anfängen stand das Handwerkliche im Vordergrund. Ich habe das geliebt. In der Zwischenzeit hat eine dermaßen rasante technologische Entwicklung Einzug gehalten, die ein kontinuierliches Dranbleiben erfordert. Ich kann also gar nicht aufhören“, so Lindlar, der ebenso gerne wie kontinuierlich auf den vielfältigen Social-Media-Kanälen unterwegs und mit ihnen sozusagen per Du ist. Dass die Frage nach Enddatum in Diensten von La Linea kommen würde, hat der Jubilar natürlich geahnt. Verlegen um eine Antwort ist er nicht: „Et kütt wie et kütt.“